Sicherheit von Aspartam durch Expertenausschuss JECFA bestätigt

Die neu veröffentlichte Studie des Expertenausschusses JECFA bestätigt ein weiteres Mal die Sicherheit von Aspartam. JECFA ist der gemeinsame Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Mit dieser Bewertung reiht er sich zu mehr als 90 Lebensmittelbehörden weltweit ein, die Aspartam bereits als sicher eingestuft haben. Darunter ist auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), welche die bisher ausführlichste Sicherheitsbewertung von Aspartam durchgeführt hat.

ADI-Wert von Aspartam erneut bestätigt

JECFA prüfte zuverlässige wissenschaftliche Studien der letzten Jahrzehnte, sowie reale Verzehrdaten und kam zu dem Ergebnis, dass der aktuelle ADI-Wert für Aspartam weiterhin gültig ist. Das bedeutet, dass die tägliche akzeptable Aufnahmemenge von 40mg/kg Körpergewicht, ein leben Lang sicher konsumiert werden kann.

Frances Hunt-Wood, Generalsekretärin des Internationalen Süßstoffverbandes (ISA) äußert sich zu den Ergebnissen folgendermaßen: „JECFA hat die Sicherheit von Aspartam nach einer sorgfältigen, umfassenden und wissenschaftlich strengen Überprüfung erneut bestätigt. Wie alle kalorienarmen/-freien Süßstoffe bietet Aspartam, wenn es im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung verwendet wird, dem Verbraucher die Möglichkeit, seinen Zuckerkonsum zu senken, das ist ein wesentliches Ziel der öffentlichen Gesundheit.“ Das gesamte Statement der ISA finden Sie hier: https://www.sweeteners.org/de/reaktion-auf-die-uberprufung-von-aspartam-durch-die-weltgesundheitsorganisation/.

Schlussfolgerungen der IARC ebenfalls geprüft

Zur selben Zeit wie JECFA veröffentliche auch die IARC (International Agency for Research in Cancer) ein Gutachten, aus dem schon am 29. Juni Inhalte an die Öffentlichkeit gelangten. Dieses wirft viele offene Fragen auf und sorgt für Verunsicherung bezüglich der Sicherheit von Aspartam. JECFA hat im Zuge seiner gründlichen Untersuchung auch die Schlussfolgerungen der IARC geprüft und kam zu dem Ergebnis, dass Aspartam keinen negativen Einfluss auf die menschliche Gesundheit hat.

Wichtig zu wissen ist, dass die IARC keine Expert*innengruppe für Lebensmittelsicherheit ist, sondern eine Organisation, die nur das grundsätzliche Krebspotenzial eines Stoffes erforscht. Prüfungen der IARC sind um einiges weniger ausführlich, als solche von Gremien der Lebensmittelsicherheit, wie des JECFA. Die IARC berücksichtigte bei der 2B-Klassifizierung von Aspartam die Aufnahmemenge und das tatsächliche Risiko nicht.

Mehrere Müsliriegel mit Schokolade überzogen.
Aspartam ist unbedenklich für die menschliche Gesundheit.

Keine Information zu Höhe des Risikos

Die IARC identifiziert in ihren sogenannten Monographien Stoffe, die das grundsätzliche Potenzial haben, Krebs zu verursachen. Diese werden dann in Unterkategorien eingeteilt: krebserregend, wahrscheinlich krebserregend und möglicherweise krebserregend. Diese Einteilung erfolgt nach Untersuchung bereits bestehender Analysen und Studien. Die Höhe des Risikos wird dabei nicht bewertet. Wenn zwei Stoffe gleich eingestuft werden, kann das Risiko ein sehr unterschiedliches sein. Dafür muss man zusätzliche Faktoren wie Aufnahmemenge, Dauer der Aufnahme etc. beachten.

Es ist wichtig Gefahr von Risiko zu unterscheiden. JECFA bewertet das mögliche Risiko, IRCA hingegen stuft nur die Gefahr ein, ohne Berücksichtigung des Risikos.

Aber wie lässt sich Gefahr von Risiko unterscheiden?

  • Gefahr ist etwas, das Schaden verursachen kann, zum Beispiel ein Blitz.
  • Risiko ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Gefahr Schaden verursacht – während eines Gewitters unter einem Baum zu stehen, ist ein Risiko.

Die IARC definiert einen Stoff als krebserregend, sobald er, egal unter welchen Umständen, Krebs auslösen kann. Das Risiko, dass dieser Stoff Krebs auslöst, unter Beachtung des Expositionsausmaßes, ermittelt sie jedoch nicht. Sie kann somit in ihrem Monographie-Programm Gefahren für Krebs feststellen, auch wenn das Risiko bei der üblichen Verwendung und Exposition sehr gering ist.