Kaum zu glauben, aber wahr: Allein in Österreich sind rund 600.000 Menschen von Diabetes betroffen, in den OECD-Staaten insgesamt sind es 83 Millionen Menschen – wobei diese Zahl laut Prognosen bis zum Jahr 2030 auf 100 Millionen ansteigen wird. Kein Wunder also, dass dieses Thema auch bei ExpertInnen aus der Medizin oder Ernährungswissenschaft in aller Munde ist.
So wurde das Thema natürlich auch beim 34. Internationalen Symposium für Diabetes und Ernährung diskutiert, das von 29. Juni bis 1. Juli 2016 in Prag stattfand und international renommierte Wissenschafter und Ernährungsexperten aus aller Welt zusammenführte. Vorrangiges Ziel dabei: jüngste Studienergebnisse und -entwicklungen auf dem Gebiet der Prävention und Behandlung von Diabetes zu diskutieren.
Süßstoffe helfen Gewicht kontrollieren
Die Experten kamen dabei zu dem Schluss, dass die kürzlich veröffentlichten systematischen Übersichtsarbeiten von Human-Studien aus dem Jahr 2016 einen wertvollen Beitrag zu den bereits bestehenden Daten leisten: Sie zeigen wiederholt, dass Süßstoffe und süßstoffgesüßte Getränke und Lebensmittel Menschen dabei helfen können, ihren Zuckerkonsum und die Energieaufnahme zu reduzieren. Allerdings muss erwähnt werden, dass die Versuchspersonen dieser Studien die Süßstoffe im Rahmen einer gewichtskontrollierenden Diät bzw. eines gewichtsreduzierenden Programms anstelle von Zucker konsumierten.
Allgemeiner Trend: weniger süßen
Schon frühere Fachtagungen zum Thema wie jene des Diabetesverbands anlässlich des Weltdiabetestag am 14. November 2015 zogen ein klares Resümee: Süßstoffe wie Aspartam sind als Zuckerersatz äußerst sinnvoll in der Ernährung von Diabetikern. Der allgemeine Trend geht allerdings derzeit noch mehr in die Richtung, insgesamt weniger zu süßen, um sich die Sucht nach dem süßen Geschmack nach und nach abzugewöhnen.
Guten Grund dafür gibt es nicht nur hinsichtlich des Gesundheitsaspektes: Allein die Vorsorge und Behandlung von Diabetes verschlingen in Europa jedes Jahr ca. 90 Milliarden Euro. In Österreich werden zwölf Prozent des Gesundheitsbudgets, nämlich 2,37 Milliarden Euro jährlich, für Diabeteskranke ausgegeben.
Österreicher werden zur Kasse gebeten
Derzeit arbeitet die Pharmaindustrie an rund 130 neuen, besser verträglichen Diabetes-Medikamenten, die sowohl den Blutzuckerspiegel senken als auch die Gewichtsreduktion unterstützen. Schade nur, dass diese Medikamente in Österreich von den Krankenkassen nicht bezahlt werden – übrigens als einziges EU-Land neben Bulgarien und Polen.
Zahlen und Fakten rund um Diabetes
- Betroffen in Österreich
- ca. 600.000 Menschen
- In OECD-Staaten
- ca. 83 Millionen Menschen
- Bis 2030
- ca. 100 Millionen Menschen
- Kosten für Vorsorge und Behandlung in Europa
- ca. 90 Milliarden Euro jährlich
- Gesundheitsbudget Österreich
- 2,37 Milliarden Euro jährlich
- Prozentanteil Gesundheitsbudget Österreich
- 12 % für Diabeteskranke